A7: Ausbau der psychologischen Beratung und Betreuung für Studierende

Einzelne Extremsituationen und Belastungen während des Studiums können für viele Studierende zur Überforderung führen. Diese Überforderungserfahrungen resultieren in einer immer größer werdenden Anzahl psychischer Probleme und Krankheiten. Laut Studien wie dem Barmer-Arztreport von 2018 (https://www.barmer.de/presse/infothek/studien-und-reports/arztreporte/barmer-arztreport-2018-144304)leidet mehr als jeder sechste Studierende unter Depressionen — eine Situation, die durch die aktuelle Corona-Krise noch verschlimmert wurde. Eine helfende Hand, die sich die Belange der Studierenden anhört und seelischen Beistand leistet, ist von großer Bedeutung. Es ist lobenswert, dass das Studentenwerk Würzburgund die Universität Bambergeine psychotherapeutische Beratungsstelle eingerichtet haben, die als erste Anlaufstelle für Betroffene dienen kann. Dennoch gibt es starken Verbesserungsbedarf. Die Beratungsstelle verfügt bis dato nur über eine Beschäftigte, wodurch zeitliche Schwierigkeiten und Probleme in Bezug auf die betreubare Anzahl von Studierenden entstehen. So können maximal dreiBeratungsgespräche angeboten werden, um möglichst vielen Studierenden Gespräche zu ermöglichen. Dies stellt keine ausreichende Zeit dar. Erschwert wird die Situation der Studierenden auch dadurch, dass meist sehr lange Wartezeiten zwischen den Beratungsgesprächen und einem potentiellen Therapiebeginn in einer psychotherapeutischen Praxis existieren. Dies kann teilweise fatale Folgen haben.

Um diese Situation auch für nach der Corona-Krise weiter zu verbessern, fordert das Studierendenparlament eine Verbesserung der Betreuungssituation. Hierzu sollen drei Möglichkeitsvorschläge skizziert werden:
1. Nach Möglichkeit die Aufstockung des Personals in der psychotherapeutischen Beratungsstelle, wodurch nicht nur eine größere Anzahl von Studierenden, die Hilfe benötigen, betreut werden könnten, es könnten auch pro Hilfesuchendem mehr Beratungstermine angeboten werden.

2. Zudem wäre es hilfreich, wenn die Beratungsstelle beim Finden von Therapieplätzen unterstützend wirken könnte. Aufgrund der Überforderung der Studierenden und der Ungewissheit bezüglich der Bedeutung und Implikationen einer potentiellen Therapie würde sich die Begleitung und Hilfe durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beratungsstelle positiv auf die Studierenden und deren Situation auswirken.

3. Eine weitere Verbesserung in die selbe Richtung gehend, die angestoßen werden könnte, wäre das Etablieren der Zusammenarbeit zwischen der Universität und der psychotherapeutischen Beratungsstelle mit niedergelassenen Praxen, um so weiter die Zeit zu einer möglichen Therapie zu verkürzen und organisatorische Hürden zu entfernen, die viele Studierende nach wie vor davon abhalten, nötige Hilfe in Anspruch zu nehmen.