Veranstaltung: | 5. Sitzung des Studierendenparlaments 22/23 |
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Tagesordnungspunkt: | 5. Berichte |
Antragsteller*in: | Sprecher:innenrat (dort beschlossen am: 02.02.2023) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 02.02.2023, 17:19 |
B11: Bericht des Sprats über das Unileitungsgespräch
Bericht
Am 31.01. trafen sich verschiedene Vertreter:innen der Stuve in Person und per
Zoom zu einer gemeinsamen Sitzung mit der Leitung der Universität.
Im ersten, internen, Teil, wurden vor allem Bedenken und Fragen zu
wahrgenommenen Unterbesetzungen von Seiten der Stuve an die Leitung der
Universität herangetragen.
Explizit wurde als Beispiel Unterbesetzungen im ITS genannt. Die
Universitätsleitung teilte hier die Bedenken der Studierenden, nannte aber die
schlechte finanzielle Lage der Universität als Grund. Neue Stellen seien im
Budget momentan nicht unterzubringen.
Die Universitätsleitung sieht auch keinen größeren akuten Personalmangel, viele
der großen Projekte der vergangenen Zeit, beispielsweise die Umstellung auf die
Onlinelehre im Jahr 2020 seien mit Bravour gemeistert worden. Zusätzlich betonte
die Leitung auch den Vergleich mit anderen Universitäten, bei deren es in Teilen
wesentlich schlechtere Personalsituationen gäbe. Mehrmals wurde der nicht
vorhandene finanzielle Spielraum genannt. Grund für die mangelnde finanzielle
Lage sei vor allem die fehlende Unterstützung durch das Finanzministerium. Dort
wird begründet, dass man durch bspw. High-Tech Agenda schon sehr viel Mehrmittel
erhalten habe, dass zur Unterstützung der neuen Professuren und Lehrstühle auch
Unterstützungsstellen im ITS und der Verwaltung nötig seien, stößt dort wohl auf
taube Ohren. Dieser Mehraufwand ohne Mehrmittel muss von der Universität
momentan selbst gefunden bzw. getragen werden.
Da dies den Vertreter:innen im vorgestellten Umfang nicht bekannt war, baten
diese um bessere Kommunikation, auch bei möglichen bzw. vorhandenen Problemen.
Dies wurde gut aufgenommen und es wurde versprochen, zukünftig auf eine solche
Kommunikation zu achten.
Im hochschulöffentlichen Teil wurden einige allgemeine Fragen gestellt, allen
voran die Frage nach Maßnahmen gegen den Rückgang der Studierendenzahl. Hier
berichtete der Vizepräsident für Lehre ausführlich über momentane und
prognostizierte Zahlen zur Entwicklung der Studierendenzahlen. Seit WS21/22 habe
die OFU etwa 1000 Studierende verloren, zur Umstellung von G8 auf G9 im Jahr
2025 erwartet man einen Rückgang um 19%, die soll in den darauffolgenden Jahren
aber wieder aufgefangen werden.
Außerdem hat man eine ganze Reihe an Ansatzpunkten, um gerade diesen Rückgang im
Übergangsjahrgang so weit wie möglich zu dämpfen. Genannt wurden:
- Lehrangebot beständig optimieren,
- ein verbessertes Studiengangsmonitoring mit Aussagekräftigen Daten über
Studiengangsentwicklung
- Flexibilisierung, unter anderem ein besseres / flächendeckendes
Teilzeitstudium / Teilzeitangebot / Modulstudium
- Internationalisierung und deren Betreuung
- Serviceorientierung im Sinne einer familienfreundlichen Hochschule
- Werbung, insbesondere die Darstellung des Studienorts und dessen Vorteile
/ Merkmale
- Alumniarbeit bzw. Botschafter der Universität.
Um diese Punkte weiter zu besprechen, gibt es einen runden Tisch:
Studienmarketing. Hier vertreten sind verschiedene Repräsentanten der
Fakultäten, Studiendekane und Repräsentanten der zentralen Einrichtungen.
Zusätzlich werden je nach zu besprechendem Thema jeweilige Spezialisten
hinzugezogen. Wichtigste Erkenntnis bisher sei die dringende Verbesserung des
Onlinemarketings. Zu diesem Punkt unterstrich die Kanzlerin und der Präsident
die Bedeutung der Studierenden an sich, man will auch Input der
Studierendenvertreter mit einbeziehen. Ansprechperson hierfür ist Prof. Hörmann.
Weiter ging es mit dem aktuellen Stand der Änderungen in der Grundordnung
aufgrund des Hochschulinnovationsgesetzes. Ein erster Teil der nötigen
Änderungen ist mit der Verabschiedung der neuen GO durch den Universitätsrats
bereits durchgeführt worden, weitere Optionen werden dieses Jahr weiter durch
eine AG Grundordnungsanpassung reflektiert. Die nötigen Änderungen für
Entsendungen in die Landesstudierendenvertretung werden aller Voraussicht nach
in Erweiterungen der Wahlsatzung durchgeführt, hieran wird nach Aussage der
Kanzlerin mit Hochdruck gearbeitet.
Als nächstes kam der Wunsch nach einer Evaluation der
Studierendenparlamentsanträge aus dem letzten Jahr. Hier erreichten die Anträge
die Universitätsleitung, es gibt auch seit kurzem wieder Treffen zwischen dem
Vizepräsidenten Lehre und dem Vorsitz des Studierendenparlaments. Anträge finden
ihren Weg zu den verschiedenen Zuständigen, ein Beispiel waren fünf Anträge, die
in die LuSt-Kommission und von dort in die Fakultäten gingen. Explizit genannt
wurde der Antrag zu Photovoltaik auf den Dächern der Universität, dort wird es
demnächst einen Statusreport geben. Weiter wurde der Antrag für zusätzliche
Steckdosen in Seminarräumen der Universität angesprochen, hier wünscht sich die
Kanzlerin mehr Informationen von Seiten der Studierendenvertretung, unter
anderem in Form einer Liste der mangelhaft ausgestatteten Räume. Dass es nicht
nur um die Anzahl der Steckdosen, sondern auch deren Platzierung im Raum (siehe
ERBA) ginge, war vielen Beteiligten neu. Auch der Antrag zur Umrüstung von
einigen Wasserhähnen zu Varianten mit der Möglichkeit zur Befüllung von
mitgebrachten Trinkflaschen wurde kurz Stellung bezogen. Dies sei eine gute
Idee, und wird momentan weiter geplant. Kurioserweise hat der Mittelbau nach
Aussage der Kanzlerin Stellung dagegen bezogen.
Der Nachfrage nach dem Prozessstatus der geplanten Verwirklichung in Form einer
Handlungsempfehlung / Best Practices des Leitbilds Lehre wurde mit einer kurzen
Übersicht nachgegangen. Hierfür gibt es erste Überlegungen, es wird aber
zusätzliche Expertise zu besonderen Punkten, bspw. Internationalisierung oder
Nachhaltigkeit gebraucht. Auch Studierende sollen in den Prozess eingebunden
werden. Eine genauere Aufsetzung wird in der nächsten Sitzung der
Steuerungsgruppe Systemreakkreditierung ausgearbeitet.
Eine Anmerkung des Eindrucks einer Vernachlässigung der ERBA-Cafeteria teilt man
in der Universitätsleitung. Diese ist informiert, und sehen es genauso
unglücklich. Als Grund wurde durch das Studentenwerk viele Krankheitsfälle
aufgeführt, welche zur teilweisen Schließung der Cafeteria geführt hatten.
Die Bitte nach einer verstärkten Werbung für die bestehenden Beratungsangebote
des Studierendenwerks wird weitergeleitet. Zusätzlich wurde den
Studierendenvertreter:innen mitgeteilt, dass die Beratungsstellen auch Teil des
Infrastrukturkreises der Universität seien, während Corona weniger nachgefragt
waren, aber bei genügend Bedarf wieder aufgestockt werden können.
In der Thematik einheitliches Campussystem wurde über das scheinbar fertige
Forschungsinformationssystem berichtet, welches demnächst im Professorium
vorgestellt werden soll. Weiter soll eine einheitliche Lösung im Rahmen der
nächsten Zielvereinbarung realisiert werden, eine konkrete Auswahl des Systems
wird noch getroffen. Zeitrahmen der Implementierung sei bis spätestens 2027.
Zur Diskussion um die Datenschutzkonformität von Microsoft Office sei die CIO-
Runde sehr differenzierter Meinung, näheres müsse man mit Prof. Herrmann
besprechen. Einer Anmerkung des Präsidenten nach gebe es auch kaum Alternativen,
Gründe hierfür sind teils finanziell, teils der Mangel an Expertise für andere
Lösungen.
Die Finalisierung einer Möglichkeit zur digitalen Abgabe von Abschlussarbeiten
hängt noch an einer Datenbankumstellung, diese wird im Laufe dieses Jahres
getätigt. Auch organisatorische Fragen werden gerade geklärt, Zeitrahmen sei
Wintersemester 23/24.
Zuletzt wurde ein an die Studierendenvertreter:innen herangetragener Fall um den
Bereich Institut Anglistik erörtert. Laut Anfrage besteht dort die Gefahr der
Kürzungen von Stellen, und die Sorge vor stark reduziertem
Lehrveranstaltungsangebot. Dies konnte durch die Universitätsleitung nicht
bestätigt werden, als Grund wurde ein mögliches Kommunikationsproblem bei der
Professur für Amerikanistik überlegt. Eine Person ginge in den Ruhestand,
weiteres Vorgehen wird diskutiert.
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