Veranstaltung: | 5. Sitzung des Studierendenparlaments 2021/22 |
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Antragsteller*in: | Florian Knoch |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 04.07.2022, 20:48 |
B1: Bericht aus dem Wahlvorstand der Online-Hochschulwahlen
Bericht
Der Wahlvorstand der Online-Hochschulwahlen ist am 23. Juni 2022 um 15 Uhr
zusammengetreten und über die Aufgaben während der Wahl informiert worden.
Anhand einer Testwahl wurden sämtliche nach Abschluss der Wahl vorzunehmenden
Schritte nachvollzogen. Ein Mitarbeiter der Firma SysTraNet EDV-
Systementwicklung GmbH (https://www.systranet-edv.de/produkte/wahlen.html) war
beratend anwesend.
Abriss des weiteren Verfahrens
Nach Schließung des Wahlportals am 5. Juli um 18 Uhr ist die Wahlurne weitere 45
Minuten geöffnet. In dieser Zeit können Wähler:innen keinen Secure Link mehr
erzeugen; wer allerdings schon in POLYAS gelandet ist, erhält bis 18:45 Uhr die
Möglichkeit, seine Stimme abzugeben. Dies simuliert die analoge Welt, in der
Wähler:innen gegebenenfalls bis 18 Uhr vor dem Wahllokal warten mussten und dann
auch nicht abgewiesen werden.
Am 6. Juli wird der Wahlvorstand erneut zusammentreten und das Ergebnis der
Hochschulwahlen prüfen. Hierzu werden die Stimmen aus POLYAS exportiert und in
eine Software des Herstellers SysTraNet geladen. Der Export beinhaltet den
Download eines ZIP-Archivs mit XML-Dateien, die dann in das andere Programm
importiert werden.
Diese zweite Software ist notwendig, um Differenzen in der Zählung von leer
abgegebenen Stimmzetteln zwischen POLYAS und dem Wahlsystem der Universität
Bamberg zu überbrücken. Das SysTraNet-Programm erstellt also eine zweite
Auswertung, die das tatsächliche Ergebnis der Hochschulwahlen hervorbringt. Da
es sich hierbei um einfache Arithmetik handelt, sollte leicht nachzuvollziehen
sein, ob zwischen dem POLYAS-Export und der Auszählung durch SysTraNet unlautere
Modifikationen vorgenommen wurden. Außerdem ist es theoretisch möglich, ein
eigenes Programm zu schreiben, das die als Einzeldateien vorliegenden
Stimmzettel akkumuliert.
Sollten sich Unregelmäßigkeiten ergeben, entscheidet die Wahlleiterin mit dem
Wahlvorstand über das weitere Vorgehen. Andernfalls werden am kommenden Mittwoch
mindestens zwei Mitglieder des Wahlvorstands das Ergebnis unterschreiben. Sie
zeichnen sich hierbei nach Auskunft des Wahlamts ausschließlich für den Weg der
Stimme vom POLYAS-Export bis zur Auszählung verantwortlich. Was in POLYAS bei
der Stimmabgabe passiert, ist für den Wahlvorstand nicht einsehbar. Entsprechend
wird dem BSI-Zertifikat vertraut.
Anfragen aus dem Kreise der
Studierendenvertretung
Auf unsere Anfrage hin wurden verschiedene Optimierungen an der Wahl
vorgenommen.
- Der Rechner, auf dem die Wahlurne geöffnet wird, wird vom Sprecher des
Chief Information Office, Prof. Dr. Dominik Herrmann, zur Verfügung
gestellt. Darauf wird ein aktuelles, nach dem aktuellen Stand der Technik
sicheres Betriebssystem mit einem aktuellen Browser zu finden sein. Somit
ist der Raum für Manipulationen in diesem Schritt minimal.
- Das Wahlportal wird auf unsere Anregung hin aus dem Rechenzentrum in 5-
Minuten-Abständen auf Verfügbarkeit überwacht, sodass längere Downtime-
Perioden protokolliert werden und der Wahlvorstand bei etwaigen Problemen
eine gute Datengrundlage für weitere Entscheidungen hat.
- Das Wahlamt wurde von mir darauf hingewiesen, dass der Einsatz der
Software POLYAS möglicherweise gegen die aktuelle Wahlordnung der
Universität Bamberg (https://www.uni-bamberg.de/fileadmin/www.abt-
studium/amtliche-veroeffentlichungen/2021/2021-33.pdf) verstößt, nach der
IP-Adressen der Wahlberechtigten nicht protokolliert werden dürfen (§ 14
(4) Satz 6). POLYAS speichert diese Adressen allerdings zur Abwehr von
Brute-Force-Angriffen
(https://community.polyas.com/deutsch/kb/articles/107-wird-die-ip-adresse-
des-wahlberechtigten-von-polyas-gespeichert).
- Auf Anfrage gab das Wahlamt bekannt, dass mehrere Ankündigungen der Wahl
an die Studierenden versandt würden (einmal durch die Wahlleiterin zu
Beginn, einmal durch den Vizepräsidenten Lehre kurz vor Schluss), was
mittlerweile auch geschehen ist.
- Die Herausgabe von Wahlbeteiligungszwischenständen wurde vom Wahlamt mit
Verweis auf eine potenzielle Wähler:innenmanipulation abgelehnt.
- Zwischenzeitliche Befürchtungen, dass Briefwahlempfänger:innen auch an der
Online-Wahl teilnehmen könnten, wurden nicht bestätigt.
Bei Fragen oder Rückmeldungen zur Wahl wendet euch bitte an mich oder die
Taskforce Hochschulwahlen (ak-hochschulwahl.stuve@uni-bamberg.de).
Florian Knoch
für die Taskforce Hochschulwahlen
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